Franz Hodjak

Franz Hodjak, geboren am 27. 9. 1944 im siebenbürgisch-rumänischen Hermannstadt (Sibiu), studierte von 1965 bis 1970 in Klausenburg (Cluj) Germanistik und Romanistik, arbeitete ab 1970 bis zu seiner Ausreise als Lektor der deutschsprachigen Abteilung des kurz zuvor gegründeten Dacia-Verlags in Klausenburg, betreute dort maßgebliche rumäniendeutsche Gegenwartsautoren (u.a. Werner Söllner). Hodjak veröffentlichte ab 1966 Gedichte in verschiedenen deutschsprachigen Periodika des Landes, vor allem in der „Karpatenrundschau“ und in der Bukarester „Neuen Literatur“; bereits als Student war er Mitherausgeber der einflussreichen Kulturzeitschrift „Echinox“. – Am 19.Oktober 1992 Ausreise mit Frau und Tochter in die Bundesrepublik; dort zuerst in einem Aussiedler-Wohnheim in Bad Homburg. Sommersemester 1993 Frankfurter Poetik-Dozentur, 1995 Stadtschreiber von Minden, 2002 Stadtschreiberstipendium der Stadt Dresden. Franz Hodjak lebt heute in Usingen/Taunus.

*  27. September 1944

von Holger Dauer

Essay

Die Stetigkeit, ja Eigenwilligkeit, mit der Franz Hodjak bis zum Oktober 1992 an der rumäniendeutschen „Sprachinsel“ festhielt, verwunderte hierzulande nicht wenige, zumal Hodjak selbst kurz nach dem Sturz des selbsternannten „Conducators“ Nicolae Ceauşescu (1989) davon sprach, dass die „Geschichte wieder zu erstarren“ drohe, eine politische Rückwärtsorientierung unter dem Staatspräsidenten Ion Iliescu zu befürchten sei, vielleicht gar eine Restauration der Diktatur. Hodjak ist sicher kein politischer Schriftsteller im engeren Sinn; vermutlich, weil er in rumänischen ...